Netzhaut-Vorsorge: Netzhauterkrankungen frühzeitig diagnostizieren
Das Risiko unbemerkter Netzhautschäden minimieren

Eine gesunde Netzhaut ist für ein unbeeinträchtigtes Sehvermögen unerlässlich. Wie wichtig die lichtempfindliche Retina ist, wird gerne betont im bildlichen Vergleich mit der lichtempfindlichen Schicht auf dem Film einer Kamera: Was der Film für die Kamera ist, ist die Netzhaut für das Auge. Die Netzhaut enthält in ihren Zellschichten Millionen von Sinneszellen, die Lichtsignale aus der Umwelt aufnehmen, sortieren und verarbeiten.
Licht trifft durch die Linse des Auges auf die Netzhaut und erzeugt ein Bild, das dann an das Gehirn gesendet wird – und so das Sehen letztlich überhaupt ermöglicht. Erkrankt die Netzhaut, sprechen wir von sog. Retinopathien. Verursacht werden solche Netzhautschäden häufig durch Gefäßkrankheiten oder Stoffwechselstörungen. Zu den Gefäßerkrankungen zählen diabetische Retinopathien und retinale Venenverschlüsse.
Besonders also bei Bluthochdruck, Diabetes sowie hoher Kurzsichtigkeit und ab einem Alter von 40 Jahren ist eine regelmäßige Vorsorge-Untersuchung der Netzhaut empfohlen. Denn kurzsichtige Menschen mit einer Kurzsichtigkeit von mehr als 3 Dioptrien sind statistisch von einem höheren Risiko einer Netzhautablösung betroffen. Eine beginnende Netzhautablösung kann bei der Vorsorge rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Augenerkrankungen – die sogenannten degenerativen Prozesse, die zu einer bleibenden Sehminderung führen können. Wir beraten Sie im Hinblick auf Ihre persönlichen Risikofaktoren und welche Netzhautvorsorge-Untersuchungen in Frage kommen.
Dringend Ihren Augenarzt aufsuchen sollten Sie in jedem Fall bei Symptomen wie Verschlechterung des Sehens, verzerrtem Sehen, der Wahrnehmung von Lichtblitzen oder Schatten. Sie können Symptome sein für eine Netzhauterkrankung. Die auch erblich bedingt sein kann (die sog. Retinopathia pigmentosa). Sollte eine solche Erkrankung in Ihrer Familie bekannt sein, ist eine rechtzeitige Vorsorge-Untersuchung ebenfalls sehr empfohlen.
Was wir bei unserem Angebot der Netzhaut-Vorsorgeuntersuchung konkret an diagnostischen Maßnahmen vornehmen, hängt von Ihnen als Patient, der Indikation, Ihren Beschwerden und Ihren Wünschen ab. Auf Ihrer individuellen Betreuung und dem Erhalt Ihrer Sehschärfe liegt unser Fokus. Mit profundem Fachwissen und sehr viel Erfahrung.
Das Risiko unbemerkter Netzhautschäden minimieren
Je früher Veränderungen auf der Netzhaut erkannt werden, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Um feststellen und beurteilen zu können, ob Ihre Netzhaut (Retina) gesund und unbeschädigt ist, muss Ihr Augenarzt Ihren Augenhintergrund ansehen.
Um die häufigsten Erkrankungen der Netzhaut wie die Diabetische Retinopathie, die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) oder Glaukom (erhöhter Augeninnendruck) frühzeitig diagnostizieren zu können, kann der Augenarzt auch die Nervenfaserschicht untersuchen und vermisst die Hornhautdicke oder nimmt eine Überprüfung des Gesichtsfeldes oder eine Spiegelung des Augenhintergrunds vor. Bei einer Augenhintergrundspiegelung (Ophthalmoskopie oder Funduskopie) können Erkrankungen des Auges, aber auch andere Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck erkannt werden. Auch diese Methode läuft weitestgehend schmerzlos und risikofrei ab.
Gerade auch bei Kurzsichtigkeit (Myopie) können Vorstufen einer Netzhautablösung (sog. Ablatio-Vorstufen) vom Augenarzt frühzeitig erkannt werden. Diese Vorstufen bleiben leicht unbemerkt, da sie sich normalerweise in keinen Beschwerden bemerkbar machen – die Netzhaut hat kein Schmerzempfinden. Rechtzeitig erkannt, kann eine ambulante Laserbehandlung eine Netzhautablösung in vielen Fällen bereits abwenden. Dabei wird die Netzhaut rund um die Lochränder mit der Unterlage wieder verschweißt. Dies ist möglich, wenn das Loch in der Netzhaut noch nicht alt ist, die Ränder noch nicht stark unterspült sind.
Netzhaut-Vorsorge mittels modernster Technologie
Bei einer Netzhautuntersuchung schaut der Augenarzt durch die Pupille ins Auge, um die Netzhaut zu beurteilen. Um die Mikrogefäße der Netzhaut bei einer Augenhintergrundspiegelung genau untersuchen zu können, kommt ein spezielles Mikroskop mit einer eingebauten digitalen Spezialkamera zum Einsatz, das sogenannte Ophthalmoskop.
Die Bilder werden analysiert und wir halten diese auch für spätere Untersuchungen zum Verlaufsvergleich bereit. Für dieses herkömmliche Verfahren muss die Pupille mit Augentropfen medikamentös erweitert werden. Berücksichtigen Sie bitte bei Ihrem Besuch bei uns daher dabei, dass danach Ihre Verkehrstüchtigkeit für mindestens vier Stunden eingeschränkt sein wird.
Eine Diagnose-Option, die ohne Erweiterung der Pupille auskommt, ist das Ultra-Weitwinkel-Laser-Scanning. Diese Methode bietet noch weitere Vorteile: Während mit klassischen Methoden nur ca. 10 bis 15 % der Netzhaut auf einmal betrachtet werden können, werden mit einem digitalen Ultra-Weitwinkel-Netzhaut-Bildgebungssystem hingegen mehr als 80 % der Netzhaut in einem hochauflösenden digitalen Panoramabild erfasst. Dank dieser Hoch-Technologie kann der Augenarzt erste Anzeichen von Erkrankungen auch in den Randbereichen der Netzhaut erkennen. Diese Untersuchung mit Ultra-Weitwinkel Laser Scanning Technologie übernimmt die GKV nicht.
Liegt keine medizinische Indikation vor, besteht also kein Verdacht auf eine Erkrankung, sind Vorsorgeleistungen keine Leistungen, welche die gesetzliche Krankenkasse übernimmt. Diese berechnen wir Ihnen nach der Gebührenordnung der GOÄ.